Transformationale Führung : Unternehmer-Leistung steigern

Transformationale Führung : Unternehmer-Leistung steigern

März 1, 2023 0 Von Robert

In diesen Zeiten wird immer wieder über den Führungsstil gestritten: Welche Maßnahme zu welcher Zeit? Welche Handlung verspricht Erfolg? Welcher Schritt bringt Unternehmen erfolgreich durch die Krise oder schlimmer: Direkt in die nahende Insolvenz- Welle, die jetzt ansteht. Fakt ist: Keiner wird die Unternehmen retten- ausser sie retten sich selbst.

Wichtig ist, dass Du jetzt Deine eigene Unternehmer-Leistung steigerst. “Digitales Leadership” wird erforderlich

Jede/r Unternehmer/in muss sich jetzt neu- justieren, digitalisieren, neue Konzepte erschaffen, neu-denken und vor allem richtig führen. Die digitale Vertriebsoffensive hat dies kürzlich eindrucksvoll aufgezeigt : Innovation und konsequentes, digitales Umsetzen statt Stillstand und analytische Lähmung.

Eine Führungsperson mit einem herausragenden Führungsstil – unternehmerisch wie menschlich- ist in diesen Zeiten gefragt. Mitarbeiterorientierte Führung sowieso. Einen erfolgreichen Führungsstil zu finden ist Dauerthema, wenn man mit Unternehmerpersönlichkeiten spricht.

Führung beinhaltet hierbei jedoch viele viele Ebenen: Einerseits die Führung von Mitarbeitern, sowie auch die Führung einzelner oder mehrerer Geschäftsbereiche. Es ist eine komplexe, mehrschichtige Aufgabe.

Erfolgreiche Führung ist ein Prozess

Der Rolle einer Führungskraft wird schier die Kunstfertigkeit eines Alchemisten mit Zauberkraft zugeschrieben, denn auch hier ist es wie bei der Transformation von unedlen Metallen zu Gold ein Prozess, der zugleich die Seele des Alchimisten läutern und zeitgleich eine spirituelle Verbindung mit dem Universum herstellen soll.

Wie man sieht: Eine übergrosse und schier unlösbare Aufgabe.

Diese veraltete Sicht auf die Dinge vermittelt leider auch den Eindruck, dass Führungskräfte die Verantwortung für beinahe fast alle Belange tragen, und impliziert, dass sie einzig und allein als Person und durch ihr Handeln einen unmittelbaren Einfluss auf den Geschäftserfolg nehmen.

Zeitgleich dass sie auch noch die Zielerreichung der Geschäftsbereiche, die Leistungs- Erbringung und die Gesundheit der Mitarbeitenden sowie die Unternehmungskultur sicherstellen können.

Die Erfahrung und der gesunde Menschenverstand aber lehren uns, dass dies in dieser Ausprägung nicht möglich ist.

Als Unternehmer/in kann man schlichtweg nicht alles alleine verantworten, dennoch kann Deine Person einiges bewegen und vor allem bewirken. Dir kommt eine bedeutende Rolle in der Unternehmung zu, da Du die persönliche Anlaufstelle der Mitarbeitenden in der Unternehmung bist und verkörperst – bin sogar hin zum Vorbild-Status.

Stimmt die Unternehmer-Persönlichkeit und die vorgelebte Vorbild-Funktion, kann dies bei den Mitarbeitern (unter anderem im Vertrieb) ein regelrechtes Feuer für einen unglaublichen, betrieblichen Erfolg entfachen.

Das Verhalten einer Führungskraft strahlt immer auf seine/Ihre Mitarbeiter aus. Meister lehren Wiederrum Meister. Der wahre Meister ist nicht der mit den meisten Schülern, sondern jener, der die meisten Meister hervorbringt.

Gibt es “den einen”, erfolgreichen Führungsstil?

Führungsstile sind als zeitlich überdauernde und wiederkehrende Muster von Führungsverhalten zu begreifen, die situativ in sich konsistent sind.

Beim Führungsstil selbst gibt es also nicht den einen, besten Weg. Vorbildfunktion und Führungsstile im Unternehmen teilen sich zudem zusätzlich noch auf verschiedene Ebenen auf; hier eine kurze Auflistung mit Praxis-Beispielen dazu:

Die Situative Führung

Beim situativen Führen berücksichtigt man die jeweilige Situation, die Bedürfnisse und Fähigkeiten eines Mitarbeiters oder des Teams. Was bringt in welcher Situation schnell und unbürokratisch die besten Vorteile ?

Ein Beispiel: Der Ober- Brandmeister kann beim Feuer nicht erst basisdemokratisch abstimmen lassen, wer welche Aufgabe bei einem Löscheinsatz übernimmt. Er muss deutliche Anweisungen geben. Vorteile und Vorbildfunktion wären hier, dass im Vorfeld schon genau solche Einsätze durchgesprochen, eingeteilt und zugeteilt werden. Genau deshalb gibt es immer wieder Übungen für den Ernstfall.

Die dienende Führung

Im Kern geht es hier darum, dass wahre Größe und Führungskompetenz aus der Erkenntnis erwächst, dass eine große Führungspersönlichkeit zugleich auch immer Diener seiner Untergebenen sein sollte. Merkmale wie Empathie, Vertrauen, Authentizität und Bescheidenheit zählen zu den typischen Eigenschaften dienender Führung.

Ein Beispiel: David Marquet, Angehöriger der US-Navy und U-Boot Kapitän, ist es z.B. gelungen, einen für die Armee als völlig inkompatibel angenommenen Führungsstil zu etablieren, welcher eine kompromisslose Abkehr vom blinden Befehlsgehorsam darstellte. Anstatt hierbei nämlich nur Befehle zu geben, formulierte er Vorschläge und fing an seiner Crew Fragen zu stellen und sie in Entscheidungen mit- einzubeziehen.

Die kompetente Führung

Hierbei ist soziale Kompetenz von Nöten, die die Fähigkeit beschreibt durch Interaktion vermittelnde Ziele festzulegen. Zudem auch das Verhalten anderer Menschen zu beeinflussen und so zu führen, dass Ziele in Taten und Resultate umgesetzt werden. Zusätzlich besteht die Führungsfunktion in der Sicherung des Gruppenzusammenhalts und der Fähigkeit andere Menschen zu motivieren.

Kompetente Führungskräfte repräsentieren die Unternehmenskultur nach innen indem sie persönlich, partnerschaftlich und respektvoll mit den Angestellten agieren. Die Worte Respekt, Wertschätzung und Förderung sind auf dieser Ebene häufig anzutreffen – als Teamplayer überzeugen sie durch sachliche Argumente und handeln lösungsorientiert. Gleichzeitig verhalten sie sich verlässlich, fair und nehmen Kritik ernst. Motivation und Kompetenzen werden hier als Vorteil geführt, wenn alle Vorteile dieser Beziehung greifen.

Ein Beispiel: Das Erreichen eines Umsatz-Zieles wird an alle Mitarbeiter in Form von einer hohen Provisions-Ausschüttung oder einer gemeinsamen Reise zur Team-Bildung vergütet.

Die Führung als Coach und Mentor

Fest steht, dass viele Führungskräfte heutzutage  „Coachingverhalten” und einen Mentor-Status zeigen müssen.

Auf dieser Ebene des Führungsverhaltens werden Mitarbeitern spezifische Fähigkeiten vermittelt und Verhaltenshinweise aufgezeigt, so dass diese Coaching-Erkenntnisse als neu gelerntes Verhalten direkt in die betriebliche Praxis umgesetzt werden kann.

Die berufliche Relevanz und die Anliegen des Mitarbeiters in seinem Fachbereich stehen im Mittelpunkt und werden durch den Coach und Mentor weiterentwickelt.

Ein Beispiel: Umsatz Extrem, Weiterbildung, Training, Supervision, Training on the Job und Co.

Als weiteres Beispiel wäre hier auch noch exklusive Masterminds zu nennen, bei denen ganz tief an der Strategie eines Unternehmens gearbeitet wird. Hier ist vor allem die Persönlichkeitsentwicklung, Umsatz-Vervielfachung, Personal Branding, Markenaufbau und mehr im Visier – und die unbedingte Ausrichtung auf Entscheidung Erfolg.

Die Führungs als Personalentwickler

Die Führungsperson kennt die Bedarfe, Vorhaben und Zukunftsperspektiven genauso gut wie die Potenziale und Möglichkeiten zur Entwicklung seiner Mitarbeiter. Arbeitgeber stehen mittlerweile hart im Wettbewerb um Top-Fachkräfte auf dem Bewerbermarkt. Recruiter werben nicht nur um Talente, sie kämpfen um diese. Der Wandel zum Arbeitnehmermarkt hat das Personalrecruiting um neue Methoden wie Employer Branding, Personalmarketing und Active Sourcing erweitert.

Ein Beispiel: Enge Anbindung an die Personalabteilung; kurze Entscheidungswege. Immer Up to date sein bei Neu-Einstellungen, dem Schaffen von neuen Arbeitsstellen, State of the art sein beim Umgang mit Mitarbeitern, zu Weiterbildungszwecken und Co.

All das sind zusammenfassend Führungsebenen und Führungs-Rollen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen – und die je nach Unternehmen, Branche, Team und Arbeitsbereich gefordert sein können. Die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Führungsarbeit werden Führungskräfte und Unternehmen auch in den nächsten Jahren herausfordern und zur weiteren Entwicklung zwingen.

Wie sieht die Führungs-Situation in Deutschland aus?

Gerade in Deutschland ist leider die direktive Führung noch weit verbreitet. Dabei stehen folgende Dinge im Zentrum der Aufmerksamkeit und Schaffenskraft bei noch zu vielen Unternehmer/innen :

  • Vorgaben
  • Disziplin
  • und Leistungsorientierung

Achtung: In Umfeldern ohne Dynamik, ohne Veränderung und ohne Innovationszwang ist dieser Führungsstil auch nicht unangebracht. Aber die Zeit hat sich gewandelt. Viele Unternehmen, die sich vor allem noch immer nicht digitalisiert haben, bekommen genau das nun zu spüren. Denn jetzt gelten in beruflichen Umfeldern die folgenden Erfolgsfaktoren:

  • Neues Denken,
  • Eigenverantwortung,
  • Inspiration zur Motivation,
  • dezentralisierte Entscheidungen,
  • und Offenheit für Veränderung und Innovation.

Was ist die Transformationale Führung in diesem Zusammenhang? (eine Definition)

Die Transformationale Führung ist ein Konzept für einen Führungsstil in einer der oben genannten Ebenen, bei dem durch das Transformieren von Werten und Einstellungen der Mitarbeiter – hinweg von egoistischen, individuellen Zielen, in Richtung langfristiger, übergeordneter Ziele – eine Leistungssteigerung stattfinden soll.

Erfolgreich durchgeführt kann hiermit die Unternehmens- Leistung vervielfacht werden.

Kurzgesagt sieht das in der Praxis so aus in einzelnen Bausteinen betrachtet:

  • Idealisierter Einfluss.
  • Inspirierende Motivation.
  • Intellektuelle Stimulierung.
  • Individuelle Berücksichtigung.
  • Kompetenzen Wertschätzung.

Führungskräfte müssen in diesem Erfolgsmodell also mit Ihrem idealen Einfluss als Vorbild fungieren, inspirieren, motivieren, intellektuell anregen und individuell einzelne Mitarbeiter in Ihren Stärken berücksichtigen.

Die Transformationale Führung, als zentraler Ansatz in der Führungsforschung ist keine neue Raktenwissenschaft:

Im englischen Transformational Leadership genannt, wird genau das nämlich bereits seit fast drei Jahrzehnten intensiv diskutiert und erforscht. Auch im deutschsprachigen Raum ist das Forschungsinteresse in den vergangenen Jahren immer wieder mal stark angewachsen. Zeit umzudenken und genau das nun anzuwenden.

So implementiert man die Erfolgsfaktoren

Zentral gesehen stehen hier Engagement, Loyalität und Selbstdisziplin im Fixpunkt der Aufmerksamkeit. Der Fokus sollte beim Umsetzen auf folgende Ziele gelenkt werden:

  • Auf das Potential der Mannschaft achten.
  • Mitarbeiter sollen selbstständiger gemacht werden.
  • Sie sollen so motiviert werden, dass sie in Eigeninitiative wirklich herausfordernde Ziele angehen.
  • Das geht nur bei klarer und offener Kommunikation .
  • Sowie einer soliden Vertrauensbasis.
  • Die Entwicklung individueller Stärken muss gefördert werden.
  • Teamzusammenhalt anvisiert werden (Gemeinsame Unternehmungen, Abende, Boni-Leistungen).
  • Die Herstellung eines gefühlten Zusammenhalts.
  • Kreativität anregen bei Problemlösungen.
  • Herstellung eines selbstbewussten Annäherung-Prozesses bei Problemfällen im Unternehmen.
  • Die allgemeine Inspiration, aus Unternehmersicht zu handeln.
  • Zugang zu Weiterbildung, Digitalisierung und dessen Anforderungen herstellen.

Die transformationale Führung Kritik

Natürlich gibt es auch bei diesem Führungsweg Kritik – wie es immer bei erfolgreichen Dingen ist. Diese liegt jedoch in einem anderen Ursprung begründet, wenn man sich das Unternehmerbild in Deutschland genauer betrachtet:

Viele Führungskräfte sind so stark im operativen Geschäft eingebunden, dass ihnen die Zeit für wichtige strategische Aufgaben und insbesondere für die Führungsaufgabe fehlt.

Gerade heute, wo auf dem Markt in vielen Bereichen schon eine Knappheit von Fach-Arbeitskräften herrscht, ist es wichtig, Mitarbeiter an ein Unternehmen zu binden. Kommunikation, Entwicklung und Motivation sind die Stichworte, die dabei eine wichtige Rolle spielen. Gerade die Kommunikation mit den Mitarbeitern bleibt aber bei vielen Führungskräften auf der Strecke.

Genau das wird oft fatal im Entwicklungs-Prozess eines Unternehmens. Es wird zum Teil einfach zu wenig oder völlig falsch kommuniziert. Statt zu motivieren werden auf diese Art und Weise ungewollt Zustände geschaffen, die demotivierend auf das gesamte Unternehmen und das Umfeld wirken.

Kritiker sagen demnach aus, dass eine starke Differenzierung von einzelnen Mitarbeitern/Stärken/ Gehältern und Verantwortungs- Zuteilungen zu Problemen und reduzierter Leistung in Teams und auch im ganzen Unternehmen führen kann.

Die Chance, dass dieses Modell transformational Leadership funktioniert, steht und fällt eindeutig mit der Vorbildfunktion der Führungsperson und dessen Kommunikation und Entscheidungs- Kompetenz. Genau das kann man aber erlernen.

Fazit: “Digitales Leadership” und neue Wege werden erforderlich sein

Die Welt hat sich verändert – und die Unternehmerwelt wird mitziehen. Wir brauchen wieder mehr Vorbilder und Werte. Und genaue diese Werte müssen vorgelebt werden – hin zum werte-basierten Führen.

Je umfangreicher Du als Unternehmer/in und Vorbild in das operative Geschäft eingebunden bist, desto schwieriger wird eine transformationale Führung – wo wir wieder beim Alchemisten vom Anfang wären. Genau das gilt es zu entzerren. Aufgaben erfolgreich auf mehrere Schultern zu verteilen und somit den Weg für den Gesamterfolg des Unternehmens zu schaffen.

Die Herausforderung der Führungskraft in den neuen Strukturen besteht wie bisher darin, Ziele zu erreichen. Das Ganze aber unter maximaler Beteiligung der Mitarbeiter – in neuen Prozessen und Strukturen wie der genannten, transformationalen Führung.

Wenn man es erlernt, sich selbst als Chef/Chefin und Führungspersönlichkeit gut zu verkaufen und diesbezüglich kommunikativ gute Entscheidungen für sich, sein Unternehmen und sein Team zu fällen, kann dies ein ganz tolles Konzept sein, denn:

Die Anforderungen an Führungskräfte werden ständig ausgeweitet und erhöht. Reichte vor etwa 15 Jahren noch eine hohe Fachkompetenz und die grundlegende Führungskompetenz im Bereich “Weisung und Kontrolle” allein aus, erwartet man heute umfassende soziale Affinität, Lernbereitschaft, Weiterbildung an sich selbst und insbesondere auch mehr Führungskompetenz.

Die Führungskraft ist für das bedeutsamste und sensibelste Kapital eines Unternehmens verantwortlich: Die Menschen!

Sie müssen Vertrauen. Diesen Bedingungen muss die Führungskraft gewachsen sein. Sie muss Kompetenzen sichten, sehen und fördern können. Durch flache Hierarchien hat sich die Führungsspanne kontinuierlich erhöht. Der Anspruch an die Führungsaufgabe ist deutlich gestiegen. Die Führungskraft muss ihre Aufgaben neu strukturieren und eben diese neuen Instrumente einsetzen, um die Aufgaben effektiv bewältigen zu können. Die genannten transformationale Führung Beispiele verdeutlichen genau das.

Vereint man das Potential der Mannschaft emotional hinter sich als Vorbild ist viel geschafft. Der Rest ist ein Prozess, Digitalisierung, Innovation und die richtigen Köpfe zur richtigen Zeit. Dann ist der Entscheidung für den Erfolg der Weg geebnet. Hier findest Du auch einen interessanten Blogartikel zur Reiss Motivation.

Bild von Angelo Esslinger auf Pixabay